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Dekubitus

Dekubitus wird im allgemeinen Volksmund auch als Wundliegen bezeichnet und ist vor allem ein Problem in der Pflege. Allein in Deutschland entwickeln fast 400.000 Menschen jährlich einen Dekubitus, so ist beinahe jeder dritte Patient in der ambulanten Pflege oder sogar jeder zweite Bewohner in einem Pflegeheim davon betroffen.

Was ist Dekubitus?

Dekubitus, welcher auch als Druckgeschwür bezeichnet wird, ist eine lokal begrenzte Schädigung der Haut und/oder des darunter liegenden Gewebes. So eine Wunde entsteht durch die Ausübung von länger anhaltendem Druck auf die Haut. Deshalb tritt Dekubitus häufig bei Patienten mit verringerter Beweglichkeit auf, wenn sie z.B. bettlägerig oder auf einen Rollstuhl angewiesen sind.

Es kann zwischen einem akuten und einem chronischen Dekubitus unterschieden werden. Der akute Dekubitus entsteht bereits nach kurzen Liegezeiten (nach ein paar Stunden oder Tagen) und ist durch eine oberflächliche Hautschädigung gekennzeichnet. Der chronische Dekubitus hingegen tritt erst nach längerer Liegezeit (nach mehreren Wochen oder Monaten) auf und ist ein tiefes Geschwür.

Ursachen – Wie entsteht Dekubitus?

Grundsätzlich kann ein Dekubitus an jeder Körperstelle entstehen. Besonders gefährdet sind jedoch Körperstellen, welche eine sehr dünne Fettschicht zwischen Haut und Knochen aufweisen. Dazu zählen unter anderem Fersen, die Region oberhalb des Steißbeines oder der Hinterkopf.

Viele Faktoren können die Ursache zur Entstehung von Dekubitus sein. Die drei wichtigsten Faktoren sind:

  1. Druck (Auflagedruck, der mit dem Körper auf eine Unterlage einwirkt)
  2. Dauer (Druckverweildauer)
  3. Disposition (Risikofaktoren wie Übergewicht oder Inkontinenz)

Möglichkeiten zur Vorbeugung

  • Ändern Sie nach einem festgelegten Plan ihre Sitz- oder Liegeposition. Dokumentieren Sie die Zeit und die Position.
  • Legen Sie ein besonderes Augenmerk auf Ihre Haut, nehmen Sie erste Rötungen ernst und entlasten Sie die betroffene Körperstelle.
  • Verwenden Sie spezielle Hilfsmittel, wie Sitzkissen oder Lagerungsschlangen.
  • Kaufen Sie spezielle Wechseldruck- oder Antidekubitusmatratze um bestimmte Hautstellen gezielt zu entlasten.
  • Cremen Sie ihre Haut regelmäßig ein.

Achten Sie täglich auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Grade/ Stadien von Dekubitus

Früher wurde ein Dekubitus in vier unterschiedliche Stadien eingeteilt, inzwischen teilt man den Grad der Ausschreitung in vier unterschiedliche Kategorien ein.

  • Dekubitus Kategorie 1: Gerötete Hautstelle, die sich beim Fingertest als nicht wegdrückbar erweist
  • Dekubitus Kategorie 2Blasen oder Abschürfungen
  • Dekubitus Kategorie 3Offenes Geschwür
  • Dekubitus Kategorie 4: Tiefe Löcher in der Haut, die bis auf die Knochen, Muskeln oder Sehnen blicken lassen

Wundversorgung bei Dekubitus

Jeder Dekubitus ist eine Wunde und muss daher zwingend behandelt werden. Die Wundversorgung bei Dekubitus ist jedoch ein sehr komplexer Prozess, da die Heilung nur sehr langsam fortschreitet. Unabhängig von dem Ausmaß des Dekubitus müssen folgende Schritte durch eine Pflegefachkraft oder einen Arzt befolgt werden:

  • Entfernung des abgestorbenen Gewebes 
  • Bekämpfung bzw. Verhinderung von Infektionen der Wunde
  • Kategoriengerechte Wundversorgung 

Dekubitus-Fingertest

Nicht jede Rötung ist ein Dekubitus, aber jeder Dekubitus beginnt mit einer Rötung! Deshalb ist der Dekubitus-Fingertest so wichtig.

Drücken Sie mit Ihrem Finger einige Sekunden auf die gerötete Hautstelle und beobachten Sie beim Zurückziehen des Fingers, wie sie die Haut verhält:

Pflegeratgeber Dekubitus-Fingertest - Übersicht Reaktionen und vermutlichem Ergebnis | Pflegedienst Spengel

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