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Häusliche Intensivpflege: Was sollten Sie darüber wissen?

Die Intensivpflege ist ein Bereich der Krankenpflege, der sich auf schwerstpflegebedürftige Menschen spezialisiert. Neben der Intensivpflege im Krankenhaus gibt es noch die außerklinische Intensivpflege, die zuhause beim Patienten oder in Wohngemeinschaften stattfinden kann. Sie bietet sich an für Personen, die auf eine engmaschige pflegerische und medizinische Unterstützung angewiesen sind und sich diese im gewohnten häuslichen Umfeld wünschen. Diese wird durch qualifiziertes Fachpersonal rund um die Uhr – also bis zu 24 Stunden täglich – und wenn gewünscht 365 Tage jährlich sichergestellt.

Wann und für wen kommt ambulante Intensivpflege infrage?

Die häusliche Intensivpflege kommt infrage für schwerstpflegebedürftige Patienten, die nicht unbedingt weiter im Krankenhaus behandelt werden müssen, aber dennoch eine intensivmedizinische Versorgung benötigen. Das kann etwa der Fall sein, weil eine der folgenden Erkrankungen vorliegt:

  • eine angeborene oder erworbene Hirnschädigung, etwa Schädel-Hirn-Trauma
  • ALS
  • COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) oder eine andere Lungenerkrankung
  • Querschnittslähmung
  • Koma, Wachkoma
  • Mukoviszidose
  • Muskelerkrankungen wie Muskelatrophie, Muskeldystrophie
  • Krebserkrankungen
  • und viele weitere Erkrankungen

Damit die Intensivpflege auch von zuhause aus problemlos möglich ist, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Familienangehörigen, dem Krankenhaus und dem ambulanten Pflegedienst nötig.

Welche Vorteile ergeben sich durch den Pflegedienst für außerklinische Intensivpflege?

Einen Angehörigen zu pflegen, der eine intensivmedizinische Betreuung benötigt, ist alleine für Familienmitglieder im Normalfall nicht möglich. Um dem Patienten die bestmögliche Zuwendung zukommen zu lassen und gleichzeitig die Familie zu entlasten, ist es daher ratsam, die professionelle Hilfe eines Pflegedienstes in Anspruch zu nehmen.
Ein auf die Intensivpflege spezialisierter Pflegedienst unterstützt Sie mit Pflegepersonal, das für die medizinische und pflegerische Betreuung hochqualifiziert ist.

Dafür sorgen nicht nur regelmäßige Fortbildungen in Bereichen wie Erste Hilfe und Reanimation. Auch die Berufserfahrung in der klassischen und intensivmedizinischen Pflege sorgt dafür, dass Pflegebedürftige sich hier in besten Händen befinden.

Zu den Aufgaben des Intensivpflege-Personals gehören unter anderem

  • die allgemeine Pflege (waschen, ankleiden usw.)
  • das Messen und Überwachen der Vitalfunktionen
  • die Heimbeatmung oder Beatmungspflege
  • Atemüberwachung
  • Absaugen bei Tracheostoma-Patienten
  • Überwachung von Drainagen
  • Injektionen
  • Katheterversorgung
  • Medikamentengabe
  • Wundversorgung, Verbandswechsel
  • Inhalationen
  • und auch soziale Aufgaben

Zu den sozialen Zielen der Pflege gehört, dass die Betroffenen so gut wie möglich am sozialen Leben teilnehmen können. Selbstbestimmtheit und persönliche Entfaltung spielen hier eine große Rolle. Nicht zuletzt fungieren Intensivpflegedienste auch als Ansprechpartner für alle Fragen und Belange, welche die intensivmedizinische Pflege betreffen. Sie beraten und betreuen sowohl die Patienten als auch die Angehörigen, wenn es um medizinische Fragen oder Hilfe bei der individuellen Kostenklärung geht.

Welche Kosten entstehen durch häusliche Intensivpflege und wie lassen sie sich decken?

Patienten, die eine intensivpflegerische Betreuung benötigen, haben Anspruch auf ambulante, also häusliche Krankenpflege. Die Behandlungspflege, vor allem die medizinisch notwendige, regelt § 37 Sozialgesetzbuch Fünf (SGB V). Generell übernimmt die Krankenkasse demnach die Kosten für aufwendige Pflegeleistungen. Wichtig ist, dass hierfür stets eine ärztliche Verordnung vorliegen muss. Diese wird einmal im Quartal vom Arzt erstellt und der Krankenkasse eingereicht.

Aktuell sieht das Gesetz vor, dass Krankenkasse und Pflegeversicherung sich die Kosten, die für die Grundpflegezeiten entstehen, teilen. Davon ausgenommen sind die gesetzlich festgelegten Zuzahlungen von 10 Prozent in den ersten 28 Tagen des Jahres und 10 Euro pro ärztlicher Verordnung, die vom Patienten selbst zu übernehmen sind.
Zu den sogenannten behandlungspflegerischen Leistungen gehören medizinisch notwendige Maßnahmen wie Injektionen, Wundbehandlungen oder Medikamentengaben (siehe oben).

Kosten für Pflegehilfsmittel

Auch bei der häuslichen intensivmedizinischen Versorgung werden Pflegehilfsmittel benötigt. Zu den Hilfsmitteln, die zum Verbrauch bestimmt sind (Pflegeverbrauchsmittel), zählen etwa

  • Einmalhandschuhe
  • Mundschutz
  • Einlagen
  • Inkontinenzhilfen
  • Dekubitus-Hilfen
  • Bandagen oder
  • Bettschutz.

Hierfür erhalten Patienten von der Pflegekasse eine Pflegehilfsmittelpauschale von aktuell bis zu 40 Euro monatlich für nachgewiesene Kosten.

Technische Pflegehilfsmittel, die in der Regel länger nutzbar sind, können häufig zuzahlungsfrei geliehen werden. Alternativ müssen Betroffene hierfür Zuzahlungen von 10 % leisten, maximal allerdings 25 € je technischem Hilfsmittel. Zu diesen Hilfsmitteln zählen etwa elektrisch verstellbare Pflegebetten, ein Badewannenlifter oder ein Toilettenstuhl.

Sonstige Kosten: Strom, Umbaumaßnahmen etc.

Während der häuslichen Pflege entstehen weitere Kosten für die Betroffenen, etwa ein erhöhter Stromverbrauch durch elektrische Geräte. Die Stromkosten, die hierdurch anfallen, können Sie sich ebenfalls von der Krankenkasse erstatten lassen.

Darüber hinaus sind in vielen Fällen bauliche Änderungen nötig, um das Wohnumfeld der Patienten barrierefrei zu gestalten. Man spricht hier von „wohnumfeldverbessernden Maßnahmen“. Das kann beispielsweise das Verbreitern der Türen im Haus sein, damit ein Rollstuhl durchpasst, oder der Umbau im Badezimmer, um die Hygienemaßnahmen zu erleichtern. Alle Patienten mit Pflegegrad erhalten für diese Maßnahmen einen Zuschuss, der bis zu 4000 Euro je Maßnahme betragen kann. Wichtig ist hierbei, den Antrag für die Zuzahlung durchzuführen, bevor Sie mit dem Umbau starten.

Wer sich einen Überblick über die individuellen Kosten verschaffen möchte, die für eine häusliche Intensivpflege zu erwarten sind, kann eine Beratung durch die Krankenkasse oder einen Pflegedienst in Anspruch nehmen. Hier erfahren Sie auch, ob eine solche Betreuung in Ihrer Situation möglich ist. Das Ziel dabei ist stets, Patienten mit hohem Intensivpflege-Bedarf zu einem möglichst selbstbestimmten Leben zu verhelfen.

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